Sonntag, 6. September 2009

Doppelt gestürzt fällt besser!


kurz vor Sturz



Ein nahezu perfekter Morgen: 10 °C, Sonnenschein, einigermaßen leere Straßen. Diesmal war die AM-Rennrad-Gruppe noch etwas größer: 10 Personen, davon auch endlich mal Unterstützung von weiblicher Seite mit 3 Frauen inkl. mir.
Raus aus der Stadt durch den Rheingau über Rüdesheim und dann mit der Fähre übersetzen nach Bingen.
Es lief alles super. Puls im Grünen Bereich (wenn auch nicht immer GA1) und gefühlt top-fit.
Die Strecke war ganz nach meinem Geschmack - nicht gleich ganz "wellig", immer schön gerade am Rhein entlang. Genuß pur.

Auf der Fähre nach Bingen hatte ich schon die anstehende 12%-Steigung im Kopf und versuchte mich damit anzufreunden (es war noch gut Kraft in den Beinen vorhanden, die ja bis dorthin etwas geschont wurden).

Man soll ja immer dann aufhören, wenn's am schönsten ist
Die Fähre legte an und über die nach oben ansteigende Rampe fuhren die ersten Autos an Land.
Im Anschluss setzte sich unsere Grupppe langsam in Bewegung.
Vor mir nur zwei Personen, Marcel und ich bildeten das Schlusslicht.
Ich klickte fix ein und holte noch mal kräftig Schwung, um die Rampe locker hochzufahren.
Es gibt Momente im Leben, da könnte man glauben, hellseherische Fähigkeiten zu besitzen.
Dieser Moment war so einer:

Mitfahrerin links von mir blieb urplötzlich stehen (in dieser Situation an einer Steigung mit Fahrern im Rücken und Autos auf der rechten Spur ein eher ungeschickterer Schachzug) und Mitfahrer schräg vor mir diskutierte noch mit seinen Gängen ;-) - da hörte man schon ein lautes Kettengeräusch - offenbar konnten sich der Fahrer und seine Gänge nicht ganz zeitig einigen ...

Ich versuchte noch "ab durch die Mitte" dem Stand-und Gang-Dilemma rechts und links von mir zu entkommen (ein"AAAAAAAchtung" lag mir auf den Lippen, ein Ton kam aber nicht mehr rechtzeitig raus) - und da war er, dieser hellseherische Moment: ich seh mich fallen noch bevor es soweit ist, Mitfahrer rechts wollte offensichtlich dem Streit mit seinen Gängen aus dem Weg gehen und die Rampe auf allen Vieren bezwingen-da er dies nicht ganz allein tun wollte, nahm er mich mit und so stürzte er von rechts auf mich und da lag ich nun unter meinem Carbon-Liebling auf der Rampe nach Bingen.

Schnell wieder aufgestanden, die linke Seite auf die ich gefallen war, schmerzte etwas,
dennoch war mein allererster Gedanke: Shit, mein Rad ...
Nicht ganz unbegründet, denn mein Vorderrad lief überhaupt nicht mehr. Grund: eine fette Acht . Und damit das Ende der heutigen Tour.

Sehr ärgerlich für uns (Danke an Kalli und Marcel fürs Begleiten nach Hause) - aber es waren-trotz Achter-noch schöne 30 km zurück! Und der Rest lässt sich beheben!

Vielleicht war es Schicksal, dass wir umkehren sollten, denn für die anderen aus der Gruppe ging es nicht weniger spektakulär weiter: Da scheint es immer wieder Autofahrer zu geben, die wohl glauben, den morgigen Tag nicht mehr zu erleben, wenn sie mal für wenige Sekunden ihres Lebens ein wenig Rücksicht auf Radfahrer nehmen und das Tempo etwas drosseln oder sich hinter einer Gruppe einreihen sollen: Da wurde doch tatsächlich einer unserer Mitfahrer an einer Ampel vorsätzlich von hinten angefahren und zum Sturz gebracht. Die Polizei hat diesen Fall aufgenommen und es wurde Anzeige erstattet .... Man kann und will es gar nicht fassen.Traurig. Wirklich traurig!

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